Feierliche Verabschiedung von Gabriele Rückert

    
    

„Warum sollte mein letzter Arbeitstag mich und vielleicht dich traurig machen? Es bleibt Dankbarkeit. Was uns verband verlieren wir nie. Es bleibt für immer “. Mit diesen leisen Gedanken der Broschüre auf den Sitzplätzen in der Bodnegger Festhalle begann der Abend für alle Anwesenden bei der Verabschiedung der Schulleiterin Gabriele Rückert.
Durch das Programm führten der stellvertretende Schulleiter Matt und die 2. stellvertretende Schulleiterin Kirchhoff.  Zu Beginn ergriff Bürgermeister Frick das Wort. Er prägte einen Begriff, der sich durch den ganzen Abend hindurch ziehen sollte. Denn er bezeichnete das Bildungszentrum Bodnegg als „Star of Education“. Bei seiner situativen Einbettung der Schule in einen Schiffahrtsrahmen wurde so ziemlich alles und jeder in diesem Kontext angesprochen: Ganz besonders Frau Rückert. Sie war laut Frick als Kapitän mit ihrer „Star of Education“ im Dienste des Vertragsreeders (=Schulamt/Regierungspräsidum)  tätig. Die Reederei (= die Gemeinde Bodnegg) sei stets zufrieden gewesen mit ihrem Frachtschiff. Er sprach von einem rentablen Investment (Ausgaben für die Schule), hoher Kundenzufriedenheit (Eltern) und einem eingespielten Team samt Mannschaft (Lehrer und Schüler). Insgesamt war Rückert 14 Jahre und 6 Monate im Dienst und brachte ihr Schiff immer sicher in den nächsten Hafen, insbesondere dank der in dieser Zeit getätigten 8 Millionen Euro an „Investitionen“.  Frick lobte Frau Rückert speziell für ihre unermüdliche Tätigkeit im Sinne der Reederei. So habe er oft bis spät in die Nacht Licht in ihrer Kapitänskajüte gesehen.
Als nächster Redner stand der evangelische Schuldekan Franz Eberhard am Pult.  Er begann seine Rede mit dem Satz: „Es ist schwer etwas zu tun, aber leicht etwas zu verhindern“. In der heutigen Zeit sei es laut Eberhard sehr schwer, Dinge durchzusetzen und einen eigenen Weg einzuschlagen, denn mittlerweile sei alles immer mehr geregelt und alles sei verklagbar oder einklagbar. Aber die Schule und die Kinder darin ließen sich nicht so ohne weiteres in einen Kasten sperren, man habe es mit Kindern zu tun und das erfordere Kraft, Mut und Weitblick. Ein Weitblick, der bereits vor 50 Jahren mit dem Bau des Bildungszentrums stattfand, als die Verantwortlichen neue Wege suchten, anstatt Gründe, die das verhindert hätten. An diesen Geist habe Rückert erfolgreich angeknüpft.
Als Nächster lobte Schülersprecher Luca Götz Frau Rückert für ihre sympathische Art und ihre Aufmerksamkeit gegenüber Angelegenheiten der Schüler. Er bedankte sich für den Freiraum und den Wohlwollen Rückerts, was der SMV sehr zugute kam.
Daraufhin traten das Lehrerduo Echteler und Scheitenberger auf. Sie moderierten ein Quiz.  Hierbei beantworteten drei Lehrer teils knifflige Fragen, und zwar in den Kategorien Mathe, Deutsch, Schulrecht und Privates. Falsch beantwortete Fragen kosteten Geld, das  wiederum in ein symbolisches Sparschwein für Frau Rückerts Pension wanderte. Da die meisten Fragen erfolgreich beantwortet wurden,  deckte sich allmählich ein Bild auf.  Es handelte sich dabei um einen Zeppelinflug – das Abschiedsgeschenk aus dem Kollegium.
Schulamtsdirektorin Petra Blust gab dem Publikum einen Einblick in Rückerts Laufbahn.  Frau Rückert war insgesamt 23 Jahre in Führungspositionen tätig. Sie begann als Konrektorin an der Schule in Markdorf, setzte sich als Schulrätin am dortigen Schulamt fort und schließlich bestimmte Rückert maßgeblich den Kurs des Bildungszentrums in Bodnegg als Schulleiterin. Blust sprach Rückert großen Respekt aus, da sie immer durchgehalten hatte und sie sich wunderte, woher diese Kraft kam. Blust präsentierte aber noch weitere Details: Frau Rückert studierte die Fächer Mathematik und Deutsch für die Grund- und Hautpschule an der pädagogischen Hochschule. Ihren Staatsdienst begann sie 1976 an der Pestalozzischule in Friedrichshafen. 1978 folgte das zweite Staatsexamen in Stuttgart-Leinfelden. 1980 kam sie an die Realschule nach Markdorf. 1995 wurde sie stellvertretende Schulleiterin des Bildungszentrums Markdorf. Ab dem Jahr 2000 arbeitete sie als Schulrätin im Schulamt in Markdorf und von 2004 bis 2018 war sie schließlich Schulleiterin am Bildungszentrum in Bodnegg. Blust hob zudem Rückerts Arbeitseifer hervor. Schon früh zeigte sich, dass etliche Zusatzaufgaben und Herausforderungen mit Effizienz gemeistert wurden – der Grund für ihr äußerst erfolgreiches Berufsleben.
Zu guter Letzt wandte sich Rückert selbst an alle Anwesenden und erklärte, dass sie gerührt und hin- und hergerissen sei wegen ihres Abschieds.  Sie gab einen Einblick in ihren ersten Schultag als Referendarin. Weiterhin mahnte sie an, dass die Schullandschaft während ihrer Tätigkeit 5 Bildungspläne umzusetzen hatte und die Schulen eigentlich ein ruhigeres Fahrwasser verdient hätten. Für Rückert war Schule immer ein Ort, an dem alle willkommen sind: Ein Ort der Lebendigkeit und Vielfalt.