Lernband

Ein pädagogisches Konzept zur Förderung  selbstständigen  und selbstverantwortlichen Lernens

Zu Beginn des Schuljahres 2016/17 wurde für die Klassenstufe 5 / 6 das Lernband sowohl an der Realschule als auch an der Werkrealschule eingeführt.

Unter diesem Begriff wurden die bisherigen Bezeichnungen (Arbeitsstunde, Lerninsel, Lernwerkstatt) zu einem stimmigen Konzept der individuellen Förderung jeden einzelnen Schülers / jeder einzelner Schülerin zusammengefasst.
Das Lernband zieht sich von Montag bis Freitag wie ein Band durch den Stundenplan der Klassen 5-10.

An jedem Tag der Woche ist eine dieser Lernbandstunden in den Klassen 5-8 fest im Plan verankert. Die Schüler kennen innerhalb kürzester Zeit den Ablauf: Ankommen – kurzes Nachdenken (was muss/möchte ich heute erledigen? / in welcher Reihenfolge?) – Material herrichten – Phase absolut stillen Arbeitens – Phase, in der nachgefragt werden kann – Aufräumen. Am Freitag kommt noch eine Phase hinzu, nämlich die der Reflexion. Diese erfolgt schriftlich im Schultimer, der über das Wochenende mit nach Hause genommen wird, sodass die Eltern nachschauen können, welche Inhalte und Schwerpunkte über die Woche hinweg Bestandteil der schulischen Arbeit waren und bestätigen dies mit ihrer Unterschrift.

Im Lernband bearbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig Aufgaben, die sich mit (aktuellen oder neu zu erarbeitenden) Themen des Regelunterrichts befassen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade (Niveaus) zur Differenzierung beinhalten; es gibt je nach Fach Pflicht- und Wahlaufgaben. Dadurch lernen die Schülerinnen und Schüler ihr Leistungsniveau einzuschätzen, aber sie lernen auch, sich „durchzubeißen“ und sich an schwierigere Aufgabenstellungen heranzuwagen, denn sie werden während dieser Stunden (in der Regel) von zwei Lehrkräften begleitet, die die Schüler durchaus darauf aufmerksam machen, diese oder jene Aufgabe zu erledigen.

Diese Vorgehensweise unterstützt die Ziele der Orientierungsstufe, die die Klassen 5 und 6 umfasst: Die Aufgaben an der Realschule erfolgen auf mittlerem Niveau, die der Werkrealschule auf dem grundlegenden Niveau. Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler an beiden Schularten gibt es auf diesem Weg Fördermöglichkeiten, mit dem Ziel, sie an die Anforderungen der jeweiligen Schulart heranzuführen. Aber genauso gibt es für leistungsstärkere Schüler/innen die Möglichkeit, sich einem höheren Leistungsniveau zu stellen.

Da die Aufgaben als Wochenaufgaben gestellt werden, lernen die Schülerinnen und Schüler zudem ihre Zeit einzuteilen.

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten ruhig und selbstständig und übernehmen die Verantwortung für ihr Lernen. Durch die Art der Aufgabenstellungen, das Material und das hohe Maß an Selbstständigkeit steigt die Lernmotivation.

Die Pädagogen stehen den Lernenden nicht mehr in erster Linie als Lehrende, sondern vorwiegend als Lernbegleiter zur Verfügung.

In regelmäßigen Abständen oder aber bei Bedarf finden Lernentwicklungsgespräche (LEGs) zwischen Lehrern und Schülern statt. Diese werden in vertraulicher Atmosphäre, in der Regel unter vier Augen, geführt. In diesen Gesprächen wird außer dem persönlichen Lernzuwachs sowie den Zielen alles thematisiert, was scheinbar „nur“ peripher die momentane und individuelle Lernsituation der Schüler positiv oder negativ beeinflussen könnte.

In den Klassenstufen 9 und 10 arbeiten die SchülerInnen gezielt in Einzel- bzw. Doppellernbandstunden auf die Prüfung hin.