Besuch der KZ-Gedenkstätte in Dachau

Ein seit langem fester Bestandteil der historisch-politischen Bildung an unserer Schule ist ein Besuch der KZ-Gedenkstätte in Dachau mit den Neuntklässlern der WRS und den Zehntklässlern der Realschule. Auch dieses Jahr war es Ende November wieder soweit.

„Das ist doch schon so lange her!“, „Was hat das mit uns heute zu tun?“ Vielleicht gingen dem einen oder andere Teilnehmer diese Gedanken vor der Fahrt durch den Kopf. Was in Dachau passierte, ist heute Geschichte. Aber ist es wirklich nur Geschichte?

Das System der KZ und Vernichtungslager im Dritten Reich war in dieser Form historisch einmalig, aber Konzentrationslager gab es auch vorher schon, hat es seitdem an anderen Orten der Welt immer wieder gegeben und gibt es auch heute noch – man denke nur an Diktaturen wie Nordkorea oder China.

Mancher wird denken, diese Länder sind so weit weg wie die NS-Zeit und wir können nichts für das, was Menschen dort angetan wird. „Ihr seid nicht schuld und ich bin nicht schuld an dem, was hier geschah“ sagte auch einer der guides, die unsere Schüler durch die Gedenkstätte führten, „aber es gibt uns heute Lebenden Verantwortung“. Und „KZ stehen am Ende einer Entwicklung die damit beginnt, dass Menschen in gute und schlechte Gruppen eingeteilt, verachtet und ausgegrenzt werden“. Und ist das wirklich so weit weg von uns?