Selbstvertrauen durch Selbstbehauptung

Letzte Woche durften wir Frau Manuela Dirolf an drei Tagen am Bildungszentrum Bodnegg begrüßen. Die ehemalige Kriminalbeamtin und heutige Traumatherapeutin klärte Schüler:innen der vierten Klasse, Eltern und Pädagog:innen zum Thema „Selbstvertrauen durch Selbstbehauptung“ – Prävention vor sexuellem Missbrauch auf. Gefördert wurde der Infoabend und die darauffolgenden Workshops vom Bundesprogramm Demokratie leben! und von der Fördergemeinschaft e. V. des Bildungszentrum Bodnegg – vielen herzlichen Dank dafür!

Zunächst bekamen Eltern und Pädagog:innen am Mittwochabend die Möglichkeit, sich über das Thema zu informieren und Strategien an die Hand zu bekommen, wie sie Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen können. Fragen wie z.B.:

  • Was bedeutet „Sexueller Missbrauch“?
  • Welche Formen kann er haben?
  • Wie fängt „Sexueller Missbrauch“ in der Regel überhaupt an?
  • Wo und auf welche Art nähert sich der Täter/ die Täterin den Kindern?
  • Wie schafft der Täter/ die Täterin Vertrauen?
  • Welche Lockmittel werden eingesetzt?
  • Wie tarnt sich der Täter/ die Täterin
  • Ist es immer nur der „Fremde“? Wie definiere ich „fremd“?

wurden aufgegriffen und geklärt. Immer wieder betonte Frau Dirolf die Wichtigkeit des eigenen Bauchgefühls – bei den Erwachsenen, wie bei den Kindern. Einfach mal darauf hören, wenn sich etwas „nicht richtig“ anfühlt und dasselbe auch dem Kind zugestehen und es darin bestärken, dem eigenen Gefühl auch zu folgen.

In den Workshops klärten die Kinder, altersentsprechend, dieselben Fragen. Sie durften begreifen lernen, dass sie ein Selbstbestimmungsrecht haben und dass sie sich zur Wehr setzen dürfen, wenn es jemand bricht. Die Kinder trainierten die Stopphand und lautes Rufen: „Stopp, ich will das nicht! Lassen Sie mich in Ruhe!“ Es wurde besprochen, wie und wo man Hilfe einholen kann und wie man sich z.B. gegenüber einer erwachsenen Person, die einen auffordert ins Auto zu steigen oder plötzlich an der Tür klingelt, verhält.

Alle drei Aktionen gestaltete Frau Dirolf interessant und einfühlsam. Immer wieder konnte sie durch das einfließen lassen realer Ereignisse aus ihrer aktiven Zeit bei der Kriminalpolizei und als Therapeutin, die Brisanz des Themas veranschaulichen. Die Schüler:innen und die Erwachsenen betonten im Nachgang, die Bereicherung, die sie durch Workshop oder Infoabend erfahren konnten. Ein großer Dank gilt Frau Dirolf für ihre Aufklärungsarbeit! Das Thema geht uns alle an.